Die Filigrantechnik ist eine jahrtausendealte Goldschmiedekunst, die durch ihre Leichtigkeit und Detailgenauigkeit besticht.
Dabei werden hauchdünne Gold- oder Silberdrähte zu kunstvollen Mustern gebogen und dekorativ auf Schmuckstücken angebracht.
Die Herstellung des Filigrandrahtes erfordert höchste Präzision. Zunächst wird das Metall zu einem feinen Draht gezogen, bis es die gewünschte Stärke erreicht. Für besonders feine Arbeiten kann der Draht auf wenige Zehntelmillimeter Durchmesser reduziert werden. Oft wird der Draht gekordelt und gewalzt, um zusätzliche Details zu erzeugen.
Anschließend wird der Draht mit Zangen zu filigranen Ornamenten wie Spiralen, Ranken oder geometrischen Formen gebogen. Diese filigranen Muster werden in einem Konturrahmen oder auf einer Metalloberfläche angebracht und verlötet.
Heute steht diese Technik für hohe handwerkliche Kunstfertigkeit und verleiht Schmuckstücken eine besondere, zarte Eleganz.
Die Emailletechnik ist eine sehr alte Sondertechnik des Goldschmiedens. Sie macht es möglich, farbenfrohe Verzierungen auf Schmuckstücken und Kunstgegenständen zu schaffen, die ihnen eine besondere Leuchtkraft verleihen.
Bei der Herstellung wird das aus gemahlenem Glas und Metalloxiden bestehende Emaillepulver vorsichtig auf die gewünschte Oberfläche aufgetragen. Danach wird das Werkstück in einem Ofen auf etwa 800°C erhitzt, bis das Emaille schmilzt und sich dauerhaft mit dem Metall verbindet. Gerade der Brennprozess erfordert viel Erfahrung, da eine zu heiße Temperatur oder zu lange Brenndauer die Arbeit ruinieren kann.
Um eine schöne ebene und glänzende Oberfläche zu erhalten, wird das Schmuckstück in einem aufwendigen Prozess geschliffen und poliert.
Es gibt verschiedenste Techniken. Dazu zählen z.B. “Cloisonné” (Zellenemaille), bei dem feine Metallstege Muster abgrenzen und “Champlevé” (Grubenemaille), bei dem Vertiefungen im Metall mit Emaille gefüllt werden.
Die Granulation ist eine faszinierende Goldschmiedetechnik, die bereits seit dem 3. Jahrtausend v. Chr. Verwendung findet. Dabei werden winzige Kügelchen, sogenannte Granalien, auf eine Oberfläche aufgebracht, um filigrane Muster zu erzeugen.
Für die Herstellung der Kügelchen wird feiner Draht in kleine Stücke geschnitten. Diese werden dann durch Erhitzen in einer Flamme oder einem speziellen Ofen geschmolzen, wobei sich aufgrund der Oberflächenspannung des Metalls perfekte kleine Kügelchen formen.
Nach der Herstellung werden die Granalien präzise auf der Oberfläche des Schmuckstücks angeordnet und durch Reaktionslöten mit ihr verschweißt, sodass keine sichtbaren Lötstellen entstehen.
Diese Technik wurde besonders von den Etruskern zur Meisterschaft gebracht, die so feine Kügelchen verwendet haben, dass es auch Staubgranulat genannt wurde. Das Spannende an dieser Technik ist, dass das Wissen um das Aufbringen der Granalien eine Zeit lang verloren war und erst neu entdeckt werden musste.
Granulierte Schmuckstücke beeindrucken besonders durch ihren detailreichen, dekorativen Charakter und ihre enorme handwerkliche Kunstfertigkeit.